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Lagotto-Geschichten – Bono, der Mantrailer aus dem Berner Oberland

„Mantrailing ist eine Möglichkeit für den Hund, dem Menschen seine Welt zu zeigen“

Bericht von Fritz und Silvia Laternser aus Brienz

Vor rund drei Jahren kam ein kleiner Wollknäuel zu uns. Uns war nicht so richtig bewusst, was da auf uns zukommt. Inzwischen ist unser Lagottorüde Bono ein sehr wichtiger Teil unserer kleinen Familie (Silvia, Fritz und Bono) und wir bereuen es keinen Tag, den sehr intelligenten, aufmerksamen und familienfreundlichen Vierbeiner bei uns zu haben.

Natürlich besuchten wir die Welpenschule und weitere Ausbildungen für Junghunde, was aus unserer Sicht unerlässlich ist. Lagotti werden bei vielen Personen mit der Trüffelsuche in Verbindung gebracht. Das haben wir auch versucht und beim Club bereits zwei Kurse besucht. Der Erfolg blieb aber bisher aus, was wohl weniger am Hund, jedoch umso mehr an uns liegt. Es macht ja keinen Sinn den Hund suchen zu lassen, wenn es am betreffenden Ort keine Trüffel gibt. Zudem mögen wir beide keine Trüffel, was vermutlich der Hund bemerkt.

Damit unser Bono aber eine Beschäftigung hat, haben wir vor zweieinhalb Jahren ein Mantrailing-Training besucht und seither hat es Fritz vollständig gepackt. Der sehr ausgeprägte Geruchssinn des Lagottos eignet sich auch hervorragend für die Personensuche.

Das Mantrailing-System K9 kommt ursprünglich aus Deutschland und unterstützt den natürlichen Such- und Fährtentrieb der Hunde. Es ist weniger wichtig, ob der Suchhund fährtengetreu die Suchperson findet, wichtig ist, dass er die Person möglichst rasch findet. Als Startgeruch wird in einem sterilen Konfitüren-Glas ein kleiner Geruchsgegenstand der versteckten Person gelegt. Nach dem Anriechen beginnt der Trail mit der 8 Meter-Lederleine. Beim Suchen sollte immer ein Kontakt mit dem Hund bestehen, also die Leine immer leicht gespannt bleiben. Das Lesen des Hundes ist ebenfalls äusserst wichtig, um zu erkennen, ob er noch auf der Spur ist. Es ist sehr faszinierend, wie der Suchhund zwischen alter und neuer Spur differenzieren kann. Fehler unterlaufen eigentlich nur dem Führer, wenn er dem Hund nicht glaubt, der Suchhund macht meistens immer das Richtige. Erreicht der Hund die versteckte Person, bekommt er natürlich eine Superbelohnung. Die Genugtuung ist nicht nur beim Hund ersichtlich, sondern noch fast mehr beim Führer. Begleitet wird der Trail vom Trainer oder der Trainerin, in unserem Fall ist es der K9 Stützpunkt Berner Oberland. Mit Rachel und Christoph haben wir da zwei sehr versierte Ausbildner gefunden. Nach einem Trail von 400 – 500 Meter und etlichen Kreuzungen ist Bono völlig geschafft, aber sehr glücklich.

Wir haben bisher drei Prüfungen bestanden und die vierte folgt demnächst. Das nächste Ziel ist, nach absolvierter vierter Prüfung, die Trainings auf die Tiersuche auszuweiten. Die Organisation K9 bietet bei entlaufenen Haus- oder Nutztieren ihre Hilfe für die Suche an. In Deutschland wird auch forensische Personensuche (Hilfeleistungen zuhanden der Polizei bei verschollenen Personen oder bei Verbrechen) gemacht, was in der Schweiz nicht vorgesehen ist.

Grundsätzlich soll aber das Ganze eine sinnvolle Beschäftigung für den Hund sein und er geniesst diese Trainings. Bono ist schon voller Vorfreude, wenn die Utensilien zu Hause gepackt werden. Er zeigt damit, dass ein Lagotto eben ein Arbeitshund ist. Zudem schweissen die Trainings den Hund und seinen Führer sehr stark zusammen.

Eine Ausbildnerin hat einmal gesagt, dass das Mantrailing die einzige Möglichkeit für den Hund sei, dem Menschen seine Welt zu zeigen. Wie wahr.

Video des Teams im Einsatz

Weitere Informationen zum Mantrailing: und auf Facebook

Persönliches

  Fritz und Silvia Laternser, Brienz

  Lagotto-Besitzer seit: April 2018

  Bono del ré die cuori, 3 jährig

  Mantrailing nach System K9

 

Lagotto Club Schweiz, Monika Christener, Aktuarin, Februar 2021

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