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Herzlich Willkommen

Herzlich Willkommen auf den Webseiten des Lagotto Club Schweiz. Ein Club für Lagotto-Fans, -Hundehalter, -Züchter und die ganze Familie.

Der Club setzt sich für die Förderung der Reinzucht, Haltung und Verbreitung der Rasse Lagotto Romagnolo in der Schweiz ein, für die Durchführung von Veranstaltungen und Vermittlung von Informationen und Kenntnissen für seine Mitglieder und die Förderung des Kontaktes zwischen Züchtern und Interessenten, sowie der freundschaftlichen Beziehungen unter den Mitgliedern.

Bericht vom Trüffelkurs, Seedorf, 26. Okt. 2019

"Wir trüffeln mit Vorsicht, Respekt und Vernunft."  Das war das Motto des Trüffelkurses, welcher der Lagotto Club Schweiz am 26. Oktober in einer Waldhütte im Frienisbergerwald (oberhalb Seedorfs, BE) durchführte.

Schon um 9:30 Uhr waren fast alle der 13 jungen Lagotti mit ihren stolzen und erwartungsvollen Besitzern bei der Waldhütte angekommen. Zur Begrüssung wurde Kaffee und Gipfeli angeboten. Auch wurden die ersten Bekanntschaften gemacht und Erfahrungen ausgetauscht. Um 10:00 Uhr konnte Beat Bongni, der Technische Leiter Events des LCS, die Besitzer der 13 Lagotti zum Kurs begrüssen.

Zuerst gab es eine knappe Stunde Theorie. Lothar Zeissler vermittelte in einem Vortrag grundlegende Informationen über Trüffel und das Trüffeln, unterlegt mit Bildern und Anschauungsmaterial.

Nach der Theorie startete die praktische Arbeit mit den Hunden: Die Teilnehmer bekamen einen Trüffel von ca. 15 g. Damit mussten sie nun mit ihrem Hund an einer ruhigen Stelle im Wald üben. Den Trüffel irgendwo ins Laub werfen und dann mit dem Hund entspannt daran vorbeispazieren. Wenn dieser auf den Trüffel reagiert von der Seite neben ihn treten, aber ohne den Hund zu erschrecken und sich den Trüffel zeigen lassen … und grosse Begeisterung und Lob zeigen, belohnen! Diese Übung wird mehrmals wiederholt. Danach wurde der Schwierigkeitsgrad Schritt für Schritt erhöht, indem der Trüffel zuerst mit Laub abgedeckt und später leicht vergraben wurde.

Schnell war es Mittag geworden und in der Hütte wurde von Beat Bongni eine feine, getrüffelte Kartoffelsuppe mit Wurst und Brot serviert.

Nach dem Mittagessen wurde unter der fachkundigen Leitung der Instruktoren Lothar Zeissler, Kurt Siegenthaler und Thomas Spahr weiter geübt.

Zuletzt hat Beat Bongni gezeigt wie die gefunden Trüffel aufbewahrt, gereinigt und verwertet werden können.

Um 15:30 Uhr haben sich die Kursteilnehmer zufrieden auf den Heimweg gemacht

Hier eine Zusammenstellung von Informationen, welche im Verlaufe des Tages vermittelt wurden:

  • In der Schweiz kann man folgende Trüffel finden: Sommertrüffel (Tuber Aestivum), Burgundertrüffel (Tuber Uncinatum), Wintertrüffel (Tuber Brumale) und der wenig geschätzte Teertrüffel (Tuber Mesentericum), ganz selten den Périgord-Trüffel (Tuber Melanosporum) und fast gar nie den weissen Trüffel (Tuber Magnatum).
  • Trüffel sind Pilze und leben in Symbiose mit den Wurzeln ihrer Wirtsbäumen. Die Bäume liefern den Trüffeln Kohlenhydrate, die Pilze versorgen die Wurzeln mit Mineralsalzen und Wasser. Hier eine kleine, unvollständige Aufzählung von Wirtsbäumen: Eiche, Buche, Esche, Haselstrauch Nussbaum und Linde.
  • Wichtig ist die Löcher, welche der Hund bei der Suche macht, immer wieder zuzudecken, damit die Haarwurzel der Bäume und das Pilzgeflecht geschützt bleiben.
  • Trüffel brauchen zum Wachsen neben den Wirtsbäumen auch Licht und Feuchtigkeit, jedoch keine Staunässe.
  • Unabdinglich für das Trüffelwachstum ist ein kalkhaltiger Boden. Auffallend oft werden Trüffel am Rand von Waldwegen gefunden. Die Feld- und Waldwege bestehen meistens aus Juramergel oder anderen kalkhaltigen Schottern. Diese geben mit den Jahren Kalk in die den Boden ab. Und Trüffel sind auf alkalischen, kalkhaltigen Boden angewiesen. Darum können Trüffel auch in der Nähe alter Betonmauern (zB. Bunkern) gefunden werden.
  • Trüffel suchen ist nicht wie andere Pilze suchen. Bleibt auf den Waldwegen. Sucht sie an den Wegrändern. Die Waldwege lassen Sonnenlicht eindringen, das Wasser kann am Strassenbord abfliessen. Der Schotter gibt Kalk in die Umgebung ab. Das sind alles ideale Wachstumsbedingungen!
  • Es ist eine wesentliche Aufgabe des Hundeführers die Landschaft zu interpretieren und entsprechende Orte für einen Spaziergang auszuwählen.
  • Und dann gilt es: Üben, üben, üben, und Geduld und Ausdauer haben!

Bericht und Fotos: Matthias Baschung

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