Es ist ja nicht die erste Wanderung, welche ich für den LCS organisiert habe, darum wusste ich, es wird wieder toll: 33 Personen und 23 Hunde, und die Wälder oberhalb Neuenburgs sind so eindrücklich und abwechslungsreich… Das Wetter hat es zwar etwas spannend gemacht, aber am Ende war es gnädig mit uns.
So ab 9 Uhr 30 sind sie nach und eingetroffen, aus dem Wallis, aus Genf, aus dem Aargau und sogar aus Schaffhausen. Bei Kaffee und Gipfeli haben wir auf die letzten Teilnehmer gewartet. Die Hunde waren schon ganz aufgeregt. Um 10 Uhr konnten wir starten.
So, ableinen… und hui! Was für ein Schauspiel, wie 22 Lagotti und ein Dackel um uns herum wuselten, nach rechts, nach vorne, nach hinten, nach links! Wir wissen es ja, wie gut unsere Hunde einander vertragen und wie toll sie sich vergnügen können!
Unser Weg führte uns vom Champ Monsieur durch den Wald und über eine Wiese zum Bois de Sordet. Schmale Fusswege führten uns durch den Wald. Gut, manchmal ging es etwas steil nach unten und wir mussten sehr vorsichtig sein um auf dem steinigen Pfad nicht auszurutschen. Alles ging gut.
Dann, bei den Koordinaten E 563241 N 206359, trafen wir auf einen Granitfindling, welcher der Rhonegletscher in der letzten Eiszeit vor ca. 15‘000 Jahren aus dem Wallis bis hierhergeschleppt hat. Und auf dem Stein konnten wir einige unscheinbare, runde schalenförmige Eintiefungen sehen. Diese Schalen sind vor langer Zeit von Menschen in den Stein gehämmert worden. Wann? Man weiss es nicht: 2000, 3000 4000 Jahre? Wozu? Man kann es nicht sagen. Aber es ist schon etwas magisch, wenn man sich vorstellt, wie vor mehreren tausend Jahren ein Mensch auf diesem Stein gesessen hat und mit einem anderen Stein geduldig auf den Findling geklopft hat bis so schöne, regelmässige Schalen entstanden sind. Solche Steine nennt man Schalensteine (französisch Pierre à écuelle). Man kann solche Steine fast in der ganzen Schweiz finden. Viele von ihnen sind im Schweizerischen Stein-Denkmäler Inventar verzeichnet. (à http://www.ssdi.ch ) Der Stein, welchen wir besucht haben, hat die Inventarnummer SSDI 2000.05. (à www.ssdi.ch/Inventar/NE/2000.05.pdf)
Dann ging es weiter auf schmalen Pfaden durch den Wald. Wir erklommen die Roches de l’Ermitage, welche uns einen Panoramablick auf die Stadt, den See und die Juraberge ermöglichten. Hier haben wir ein Gruppenfoto gemacht.
Jetzt ging es bergauf, zurück zum Ausgangspunkt. Um 12 Uhr konnten wir die Autos besteigen und zur Pinte de Pierre-à-Bot fahren. (à www.pintedepierreabot.ch) Die kleine Wirtschaft ist berühmt für eine grosse Auswahl von feinen Fondues.
Es hat einfach alles gestimmt. Tolle Stimmung, fröhliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer, tolle Hunde, gemütliche Wanderung, feines Essen! Was will man mehr! Versprochen, ich werde auch nächsten Frühling eine Wanderung irgendwo oberhalb Neuenburg organisieren, und am Samstag, 16. November 2019, lade ich alle zum Besuch des Trüffelmarktes in Murten ein.
Mit kameradschaftlichen Grüssen
Matthias Baschung